Mit Kajaks Segeln, Furler-Kit 2.0 am Compass

[Max]

das "Original"-Furler-Kit von Hobie hat mir immer wieder Probleme gemacht, war nicht zuverlässig, zu schwergängig usw.

Nun habe ich das Konzept etwas abgeändert und das Seil möglichst über Rollen laufen lassen, siehe Bilder.

Das Seil läuft um die Trommel einmal rum und nutzt vollen Umfang der Trommel, was bei dem "Original" so nicht vorgesehen ist.

Wenn man das Seil noch mehr nach außen legen könnte, wäre es sicher praktischer. Aber bisher finde ich dafür keine Lösung. Wenn jemand weitere Ideen hat, wäre ich für weitere Tipps dankbar.

Gruß

Max

[Robert]

Versuch es doch mal wie mit einer richtigen Rollfock.
Beim Herausziehen der Fock wird eine Leine auf den Spulenkörper unten aufgewickelt. Zieht man umgekehrt an dieser Leine, rollt sich die Fock wieder auf.
Der Spulenkörper scheint mir groß genug um die 2-3 m Leine aufzunehmen, ggf. eine etwas dünnere verwenden.
Das ganze Getüter mit der Leine rund um den Sitz fällt dann auch noch weg. Du brauchst dann nur einen Block (Rolle) um die Zugleine an der Reling zu führen und eine Klampe um sie festzusetzen.

[Max]

Hallo Robert,

für Vorschläge

Die Trommel von Hobie kann keine mehrere Meter an Seill aufnehmen. Ich habe jetzt schon deutlich dünneres Seil nehmen müssen, nur um einmal das Seil um die Trommel führen zu können. Die Trommel ist Keil- bzw. V-förmig.

Wenn ich im Netzt nach einer "richtigen" Rollfock suche, kommen Teile dabei raus, die man so einfach an dem Kajakmast von Hobie nicht anbringen kann. Oder ich verstehe die Materie nicht. Ich habe auch sonst bisher keine umfangreiche Erfahrungen mit der Ausrüstung im Segelbereich.

Gruß

Max

[Robert]

Hab mir mal die Bilder genauer angeschaut.

Der ganze Mast dreht sich offensichtlich komplett in der Masthalterung oder ist er im Mastfuß kugelgelagert eingelassen?
Dann muss ja für jedes Ein- und Ausrollen, vorne das schwarze Band der Mastsicherung gelöst bzw. befestigt werden.

Das Stück mit der V-Nut scheint mit 4 Schrauben auf einem Teller am Mastfuß befestigt zu sein. Dazwischen könnte man eine Schnuraufnahme anbringen. Die 4 Schrauben durch Längere ersetzen, zwei größere Scheiben mit 4 Löchern für die Schrauben und als Distanz ein Rohrstück.


Wie viele Umdrehungen werden benötigt, um das Segel aufzurollen?
Durch die Kugel am jetzigen Umlaufband ist die Bewegung auf unter 2 m begrenzt.

[Robert]

Moin Max,
bin erst jetzt auf dieses Video gestoßen. https://www.youtube.com/watch?v=GD0njdzfPnY

Die Lösung haut mich nicht wirklich vom Hocker.
Durch die einseitige Zugbelastung erhöhen sich die Reibungskräfte in der Masthalterung. War wohl auch dein Problem.
Da muss wohl eine konstruktiv andere Lösung her.

[Max]

Moin Max,
bin erst jetzt auf dieses Video gestoßen. https://www.youtube.com/watch?v=GD0njdzfPnY

Die Lösung haut mich nicht wirklich vom Hocker.
Durch die einseitige Zugbelastung erhöhen sich die Reibungskräfte in der Masthalterung. War wohl auch dein Problem.
Da muss wohl eine konstruktiv andere Lösung her.

Es gibt einige Videos. Die meisten zeigen wie "problemlos" das Kit funktioniert. Warum bauen viele Segelnutzer dann diese Vorrichtungen um oder gar eigene?

[Max]

Hab mir mal die Bilder genauer angeschaut.


Furler-Kit 2.0, Mastaufnahme.png



Der ganze Mast dreht sich offensichtlich komplett in der Masthalterung oder ist er im Mastfuß kugelgelagert eingelassen?
Dann muss ja für jedes Ein- und Ausrollen, vorne das schwarze Band der Mastsicherung gelöst bzw. befestigt werden.

Das Stück mit der V-Nut scheint mit 4 Schrauben auf einem Teller am Mastfuß befestigt zu sein. Dazwischen könnte man eine Schnuraufnahme anbringen. Die 4 Schrauben durch Längere ersetzen, zwei größere Scheiben mit 4 Löchern für die Schrauben und als Distanz ein Rohrstück.


Wie viele Umdrehungen werden benötigt, um das Segel aufzurollen?
Durch die Kugel am jetzigen Umlaufband ist die Bewegung auf unter 2 m begrenzt.


Furler-Kit 2.0, Umlaufleine.png

Ob man die Trommel zerlegen und anschließend umbauen kann, werde ich bei Catawest nachfragen.

Du hast es richtig erkannt, dass der gesamte Mast bei Drehbewegungen sich dreht.

Das untere Teil der Trommel mit dem kurzen Seilstück soll sich dabei nicht mitdrehen und dient der Sicherung, dass der Mast aus dem Schacht nicht rausgezogen wird. Meistens funktioniert es auch, dass dieses Teil nicht mitdreht, aber eben nicht immer. Und dann fummelt man da rum und dafür muss man entsprechend weit nach vorne im Kajak rüber rutschen.

Der Mast ist im Schacht im Kajakrumpf nicht kugelgelagert.

Wie viele Umdrehungen benötigt werden, muss ich erst selbst bei nächstem Mal ausprobieren, zählen.

Die Kugeln am Seil sitzen jeweils an zwei Knoten dran. Ein Knoten ist der Verbindungsknoten der beiden Seilenden und den zweiten Knoten legt man selbst an. Die Kugeln sollten das Greifen am Seil beim Ziehen erleichtern.

[Robert]

...
Wenn man das Seil noch mehr nach außen legen könnte, wäre es sicher praktischer. Aber bisher finde ich dafür keine Lösung. Wenn jemand weitere Ideen hat, wäre ich für weitere Tipps dankbar.
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Diese könntest Du wie folgt lösen:

Aus Rollenblöcken die Schrauben / Bolzen entfernen.
Mit längeren Schrauben die Blöcke direkt auf den Halteschienen befestigen. Ggf. Rohrstücke als Distanz verwenden.
Mit 2-3 Rollen pro Seite das Seil auf der Reling herumführen.

[Robert]

...

Das untere Teil der Trommel mit dem kurzen Seilstück soll sich dabei nicht mitdrehen und dient der Sicherung, dass der Mast aus dem Schacht nicht rausgezogen wird. Meistens funktioniert es auch, dass dieses Teil nicht mitdreht, aber eben nicht immer. Und dann fummelt man da rum und dafür muss man entsprechend weit nach vorne im Kajak rüber rutschen.
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Moin Max,
mit so einer "Klammer" kannst Du das Mitdrehen des Sicherungsseils unterbinden.

Bilder erklären es besser als Worte.
Die Klammer ist aus Alu und somit leicht zu biegen bzw. zu bohren.
Zwei Knoten im Sicherungsseil (oben u. unten) sollten ausreichen.

[Max]

Hallo Robert,

das ist ja eine Menge an interessanten Anregungen/Vorschlägen !

[Klaus]

Moin,
auch ich hatte vor Jahren den Plan mein Kajak mit einem Segel auszurüsten, habe davon jedoch Abstand genommen.
Vorab möchte ich sagen, ich habe in den 90igern Segelschüler ausgebildet und bin Inhaber aller Segelscheine. Unsere Boote verfügen nicht über einen Rumpf der zum Segeln geeignet ist. Ein Segelschiff von heute kann von einer Böe so auf die Seite gelegt werden, dass die Segel die Wasseroberfläche berühren und sie stellen sich wie ein Stehaufmännchen wieder auf, sie verfügen über Kenterwinkel von mehr als 130°. Das ist mit unseren Booten undenkbar. Ich hätte mir nur eine weitere Gefahrenquelle in mein Hobby zugezogen, daher ließ ich es sein.
Nur mit einer Segelausbildung können wir erahnen welche Kräfte am Segel wirksam werden können. Klar man nimmt sich vor immer ganz vorsichtig zu sein, aber was passiert wenn wir bei achterlichem Wind von Wind und Welle geschoben werden. Die achterliche Welle hebt das Heck, das Boot wird schneller und läuft 30 bis 40°aus dem Ruder. Sofort steht der scheinbare Wind nicht mehr achterlich, sondern raumschot, oder noch schlimmer, er steht dwars. Eine Strömung über die leewärtige Seite des Segels entsteht und erzeugt dort den Unterdruck den alle Segler schätzen, für unser Kajak aber eine unweigerliche Kenterung zur Folge hat.
Ein Segler, der die Kräfte kennt, welche Wind entwickel kann, wird sich niemals in einem ungeeigneten Boot dieser unkalkulirbaren Gefahr aussetzen.

[Max]

Hallo Klaus,

Danke für Deinen mahnenden Beitrag.

Eine Segelausbildung habe ich nicht und für die Segelgröße an den Hobiekajaks mit ca. 1,8 m2 halte ich eine derartige Fortbildung für übertrieben. Sehr hilfreich wäre diese schon und würde mir einiges helfen besser zu verstehen. Bisher habe ich es nicht vor, etwas größeres als Hobiekajak zu segeln. Aus dem Grund würde ich mir keine Ausbildung für einen Segelschein antun.

Die Situation mit Anhebung des Hecks und dem Eintauchen des Buges habe ich dieses Jahr bereits selbst erlebt und konnte dies mit Ruder und Änderung des Winkels zum Wind abmildern bis ganz vermeiden.

Vor dem Kentern mit dem Kajak habe ich vorerst keine Angst, da ich im Trockenanzug und mit einer Automatikweste unterwegs bin. Auch sonst ist keine weitere Ausrüstung am Bord. Bisher komme ich mir am Möhnesee als höchstabgesicherter "Segler" vor. Wenn dann nur die Wingfoiler sind noch gut geschützt am Wasser unterwegs. Die "normalen" Segler sind bisher alle ohne jegliche Schutzausrüstung unterwegs, weder Anzüge noch Schwimmwesten sind zu sehen. Die Wassertemperaturen sind bisher noch deutlich unter 15 Grad.

Bei der ersten Ausfahrt mit dem Segel in diesem Jahr habe ich mir zwar gedacht, das Schleppen und unter Segel fahren zu verbinden, aber musste dies schnell vergessen. Auch für weitere Zeit werde ich nicht mehr versuchen, das Angeln und Segeln zu verbinden.

Bei dem Segeln mit dem Angelkajak geht es mir darum, die Tage oder Tageszeiten mit stärkeren Winden, die zum Angeln eher anstrengend sind, doch noch für Spaß am Wasser nutzen zu können. Und dafür sind die Kajaks mit Segel dran sehr gut geeignet.

Gruß

Max

[Klaus]

Moin Max,
nein, ein Segelschein benötigt man nicht. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass eine solche Ausbildung das Eine und Andere mit einer Ausbildung besser verstanden wird und man beim Eigenbau auf einiges achten kann.