Flachläufer für das nächtliche Zanderfischen

[Frank Buchholz]

Hallo Frank,

ich halte bei Spinnerblättern mittlerweile nicht viel von normalen Wirbeln. Ich habe mal ein paar Jahre sehr viel Spinnerbaits gefischt und diese selber gebaut. Ich fand den Lauf bei noramlen Wirbeln immer "gebremst". Ich verwende daher nur noch Kugellagerwirbel. Ich hatte mal bei Barsch-Alarm eine kleine Übersicht über brauchbare Kugellagerwirbel gepostet.

Ich lasse mir offen gesagt nicht gerne in mein Handwerk hineinreden aber bei dir gehe mal ich davon aus dass du weißt wovon du sprichst und die Sache etwas für sich hat.

Es gibt Gründe dafür warum ich an einem so kleinen Kopf mit einem so grossen Spinnerblatt welche den integralen Teil eines 8 Euro Köders bilden extrem zähe, winzige AfW Mighty Minis mit 80kg Tragkraft vergieße. Gießen ist nicht das Gleiche wie montieren. Die einfachen Messingwirbel z.B. ganz oben bei den ersten Prototypen sind mir im Gebrauch mehrmals gebrochen. Ich habe mir heute 2 Flachläufer mit Kugellagerwirbeln #0 gebastelt und muss sagen dass die Spinnerblätter wirklich besser laufen. Ich vernehme ein hochfrequentes Surren dass ich so nicht kannte. Allerdings habe ich eines dieser filigranen Gebilde dabei auch gleich so beschädigt dass der Köder unverkäuflich wurde, mal abgesehen vom Bruch beim Gießen, den bekäme man mit Routine in den Griff. Der untere Ring bewegt sich nicht mehr frei in seiner extrem engen Führung in der er ohnehin nur sehr wenig Spiel hatte. In der eigentilichen Bestimmung wurscht, aber hier...

Ich werde die Dinger demnächtst viel fischen und dann mal schauen. Danke jedenfalls für den Hinweis!

[dietmar]

Hallo Frank,

das Eingiessen eines Kugellagerwirbels ist natürlich etwas aufwendiger, weil man die Form anpassen muß. Es gibt ja zwei Möglichkeiten. Man kann sich an Spin-Jigs orientieren. Möglichkeit Nr. 1, man giesst den Wirbel fest im Blei ein. Es bleibt nur ein "Gelenk" übrig. Sieht zwar hübsch aus, ist bei Spin-Jigs aber eher nachteilig. Es ist besser man giesst nur den Ring ein, der Wirbelkörper bleibt frei beweglich. Sieht nicht chic aus, läuft aber deutlich besser, zumindest bei Spin-Jigs. Ich nehme also mal an, bei Jigs ist es ähnlich.

[Frank Buchholz]

So, ich habe mich wieder beruhigt und bin ein wenig kreativ geworden. Mit einer leicht anzupassenden Mini-Öse sollte es leicht zu lösen sein. Der Wirbel hängt etwas länger aber er spielt frei ohne Gefahr zu laufen zu verkanten und zu brechen. Das Provisorium ist noch etwas unsauber da die Öse einfach reingequetscht wurde ohne die Form anzupassen aber es geht. Ein paar Würfe im Hafen waren o.k. Wir werden sehen was die Fische sagen.

[dietmar]

Hi,

sieht doch gut aus. Ich würde den Wirbel noch umdrehen. Es ist besser wenn der Spalt zwischen Achse und Körper nach hinten zeigt. Anders kann schon mal sehr feiner Sand eindringen und den Lauf behindern.

[Frank Buchholz]

Fluo-Oliv wird langsam zu meiner Lieblingsfarbe. Der Spülbagger hatte mir eine Weile den Spaß verdorben aber gestern lief es wieder. Die Hakenschlaufe ist noch nicht ausgereift, zu viele Überschläge, heute abend versuche ich es nochmal mit Schrumpfschlauch. Mir geht es dabei nur um Penetration an besonders leichtem Gerät, der einzelne Drilling fasst normalerweise sehr zuverlässig. Meine Landungsquote ist deutlich besser als mit jedem Wobbler.

Die Kugellager laufen tatsächlich viel leichter, ich habe jedoch das Gefühl dass sie den Wiederstand senken auf den es mir bei der Kontruktion letztlich ankommt. Das Spinnerblatt soll den Köder ja flach laufen lassen und Rückmeldung geben. Ich habe jedenfalls nach einem kleinen Zander wieder zum normalen Ausführung gegriffen die ich im Dunkeln lieber fische. Insgesamt gab es gestern 4 Fische von ca. 45 bis 67cm in anderthalb Stunden.

[gobio]

Hi Frank.

Statt Schrumpfschlauch ggf. sowas hier als zusätzlichen Anreiz in Fluo rot?

https://www.ebay.de/itm/261856347961?ch ... uwQAvD_BwE

Gruß
Mirco

[Angelfranke]

Moin Frank,

bezüglich der Hakenschlaufe könntest du vielleicht auch Titan Mono einbinden, das würde dann fest nach hinten abstehen, oder denkst du dass dann stört?

Grüße

Christian

[gobio]

Hi Christian.

Ich glaub das wird dann zu steif. Da ginge dann eher Hollow Schnur und eingezogens dünnes Mono.

Gruß
Mirco

[Frank Buchholz]

Zu viel Theater lohnt sich auch nicht. Vorgestern gingen 4 von 8 Kontakten daneben, die letzten beiden Fische fing ich wieder mit Drilling. Fasst alle waren unter dem Kinn bzw. extrem knapp gehakt. Wenn die Hakenschlaufe erstmal ein paar Steine zu schmecken bekommen hat läßt sie sehr schnell nach, der Drilling ist besser geschützt und viel leichter auszuwechseln. In Verbindung mit den viel häufigeren Überschlägen ist es mir letztlich zu viel Umstandt. Man kann die Kordel mit flexiblem UV-Kleber beliebig versteifen, aber irgendwann ist es dann kein fliegender Haken mehr. Die Alltagstauglichkeit vom Ufer hat sich für mich erledigt, vom Kayak ist es vlt. Bastelaufwand wert.

[Mefofreund]

Ich nutze ja bisher nur den Drilling am Flachläufer und
hatte die typischen Fehlbisse (wie an jedem anderen Köder auch).
Ein wenig steif kommt mir die Sache zwar vor,
aber ich dachte das muss so sein.
Mal sehen was Mirco mir übernächste Woche auf Rügen so zeigt,
vielleicht probier ich noch seine Variante aus.




Mircos Haken




Gruß Jörg