Seenotretter finden verirrte Angler im Nebel

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MarioSchreiber
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Nov 2011 20 20:02

Seenotretter finden verirrte Angler im Nebel

Beitrag von MarioSchreiber

Seenotretter finden verirrte Angler im Nebel

Seenotrettungsboot KONRAD-OTTO (Archivbild)

19:20

Die freiwilligen Seenotretter der Station Kühlungsborn der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) haben heute, am Samstag, den 19. November 2011, drei verirrte Angler auf der westlichen Außenreede vor Warnemünde aus dem Nebel gerettet.

Über die Notrufnummer 112 hatten sich die drei Männer gegen 13.30 Uhr bei der Rettungsleitstelle gemeldet. Am Morgen waren sie von Kühlungsborn mit einem circa vier Meter langen Schlauchboot Richtung Rerik zum Angeln aufgebrochen. Bei nur fünfzig bis 100 Metern Sicht auf der Ostsee hatten die drei vollkommen die Orientierung verloren und schließlich den Außenborder des Schlauchbootes abgestellt, da sie nicht mehr wussten, in welche Richtung sie sich bewegten. An Bord befand sich keinerlei Navigationsausrüstung, weder Kompass noch Radarreflektor.



Die SEENOTLEITUNG BREMEN der DGzRS alarmierte sofort die Besatzungen des Seenotrettungsbootes KONRAD-OTTO (Station Kühlungsborn) und den Seenotkreuzer ARKONA aus Warnemünde.

Gleichzeitig führten die Wachleiter eine Handyortung durch, die zwar keine Standortbestimmung ermöglicht, aber einen Hinweis auf den ungefähren Aufenthaltsort liefern kann.

Dabei stellte sich heraus, dass sich das Schlauchboot nicht, wie von den Männern geplant, nach Westen, sondern nach Osten bewegt hatte.

Die Suche konzentrierte sich damit auf ein Gebiet vor Warnemünde. Als die Männer im Schlauchboot eine gelbe Tonne sichteten, gelang es ihnen, sich daran festzumachen. Mit diesem Hinweis konnte die KONRAD-OTTO die drei um 14.30 Uhr an Bord nehmen, wo sie mit wärmenden Decken versorgt wurden. Das Schlauchboot nahmen die Seenotretter in Schlepp und brachten es zurück nach Kühlungsborn. Den Männern geht es den Umständen entsprechend gut.
Quelle : http://www.dgzrs.de/index.php?id=62&tx_ ... b1856c7f10
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vatas-sohn
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Nov 2011 21 08:34

Beitrag von vatas-sohn

Na da haben die drei ja bis auf die fehlende Navigationsausrüstung echt richtig reagiert! Und zudem Glück gehabt!
Und die Moral von der Geschicht: Ohne Navigationsmittel fährt man nicht!

Wir hätten gestern ohne Kultis Navi in Boltenhagen auch alt ausgesehen, bzw. wären garnicht rausgefahren.......Sichtweiten teilweise unter 50 m....da mußte man schon schön dicht zusammen bleiben. Zudem noch Ententeich und keine Wellen..... Ohne Navi hätten wir das Ufer nicht gefunden...oder man hätte da eine fremde Sprache gesprochen....
Grüße! :cap:
Ron


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Blindfischer
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Nov 2011 21 08:54

Beitrag von Blindfischer

Na ja,

das zurückfinden ist das eine , aber das Risiko Überfahren zu werden ist auch nicht ohne, ein Navi führt noch nicht dazu ,dass man gesehen wird.

Weder real noch auf irgendeinem Radar...


Wenn ich mir das z.B. in der Lübecker Bucht angucke, sind wir oft genau auf Höhe der Bäderschiffe unterwegs, von den Sportbooten mit Anglern mal ganz zu schweigen.

Das Risiko da plattgefahren zu werden wäre mir zu groß, bei solchem Nebel hab ich mit dem Kajak nichts auf dem Wasser zu suchen.

Wer unbedingt raus muss, sollte aber dann wenigstens ausreichende aktive und passive Sicherheitsmaßnahmen treffen heisst:
Navi
Kompass (wenn Batterie alle)
Nebeltröte
Radarreflektor
möglichst helles Rundumlicht

Ich würds aber trotzdem lassen.

Gruß

Dirk
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Dorschteufel
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Beitrag von Dorschteufel

Da muss ich Dirk Recht geben. Bei Nebel rausfahren grenzt ja schon fast an grober Fahrlässigkeit bzw. Vorsatz. Und man gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch jene Retter, die Euch zu Hilfe kommen....... :!:
.....das Leben ist hart an der Küste!!!............
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Jogi
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Nov 2011 21 10:56

Beitrag von Jogi

DirtyDevil70 hat geschrieben:Da muss ich Dirk Recht geben. Bei Nebel rausfahren grenzt ja schon fast an grober Fahrlässigkeit bzw. Vorsatz. Und man gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch jene Retter, die Euch zu Hilfe kommen....... :!:
Richtisch Rudi ...das ist kein Fisch wert

:+++: :+++: :+++: :+++: :+++: :+++:
Der mit dem Dackel tanzt Bild
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MarioSchreiber
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Nov 2011 21 11:07

Beitrag von MarioSchreiber

Stichwort "Radarreflektor" !

Ich kenne den zwar vom Lesen, habe aber keine Ahnung um dessen Funktionsweise.
Wie groß muss der sein ect.

Kann da mal einer der Wissenden ein Thema unter "Sicherheitsausrüstng" für auf machen ?!
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Georg Siefkes
Nov 2011 21 15:05

Beitrag von Georg Siefkes

DirtyDevil70 hat geschrieben:Da muss ich Dirk Recht geben. Bei Nebel rausfahren grenzt ja schon fast an grober Fahrlässigkeit bzw. Vorsatz. Und man gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch jene Retter, die Euch zu Hilfe kommen....... :!:
Genau richtig - wird Zeit, dass solche Einsätze kostenpflichtig werden :!:


@ Mario

Eichfache Reflektoren gibts für bummelig 30 Euro. Allerdings sollten die auch hoch genug überm Kajak angebracht werden. Eigentlich braucht man die nicht. Die sind nämlich dafür da, gesehen zu werden, wenn man vom Nebel überrascht wird. Wer absichtlich bei so 'nem Wetter mit 'nem Kleinstboot rausfährt, dem ist nicht zu helfen und braucht auch keinen Reflektor :)
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Beitrag von kulti007

da wir gestern trotz nebel rausgefahren sind habe ich eine andere meinung dazu.

gut, es war ein risiko (was es mit bb und yak immer ist).
ihr wohnt alle an der küste und habt leicht reden...
so starker nebel war nicht angesagt, daher die 350km anreise.
wir hatten ein gps bei und damit war klar das wir nicht ohne zu fischen nach hause fahren werden.

wer meint dass das falsch war ok, ich kann damit leben.
jeder macht das was er für richtig hält und wir sind alle alt genug :lol:
Christoph

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Georg Siefkes
Nov 2011 21 19:03

Beitrag von Georg Siefkes

Hej Christoph :!:

Wenn ihr weit genug unter Land wart, ist's doch kein Problem. Man muss dann eben nur recht vorsichtig sein. In dem vorliegenden Fall geht es aber um was anderes.

1. Es war nebelig, wie die rausgefahren sind. Offensichtlich weit rausgefahren sind.

2. Nichts, aber auch gar nichts zur Navigation an Board.Selbst ein Kompass aus dem Yps-Überlebensset von 1982 zeigt Nord und Süd an und somit die Richtung des rettenden Lands.

3. Die sind bummelig 20 -22 km vom vermuteten Ort entfernt gewesen und zudem in einem Bereich, wo 'ne recht häufig befahrene Seeschiffahrtsstraße 3 -4 km vor der Küste verläuft.

Und wenn die 1000KM angereist wären. Wir müssen uns drauf einstellen, dass auch ( und gottlob gerade ) wir auch in der modernen Zeit nicht an allem drehen können. Und wenn's nicht geht, dann gehts nicht- egal ob auf dem Wasser oder auf'm Berg. Und egal, wie weit die Anreise ist - das ist eben höhere Gewalt.

Mich macht es sauer, wenn ich sehe, wofür meine monatlichen Beiträge für die DGzRS "verbraten " werden :twisted:

Wer meint, er müsse bei absolut unmöglichen Verhältnissen einen auf "harter Typ" machen, der soll dann bitte auch entweder selbst zusehen, wie er nach Hause kommt oder den Einsatz löhnen - ganz simpel.

Wegen solcher Vögel werden doch immer wieder Vorschriften zu Ungunsten anderer erlassen, nur um Unbelehrbare vor sich selbst zu schützen :!:

Das war jetzt nicht auf Dich, sondern das genannte Beispiel bezogen :)
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vatas-sohn
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Beitrag von vatas-sohn

Georg Siefkes hat geschrieben:Hej Christoph :!:

Wenn ihr weit genug unter Land wart, ist's doch kein Problem. Man muss dann eben nur recht vorsichtig sein. ....
Wir waren so dicht unter Land, daß wir Autos und die Glocken der Boltenhagener Kirche deutlich hören konnten- also Alles im grünen Bereich....
Georg Siefkes hat geschrieben:Mich macht es sauer, wenn ich sehe, wofür meine monatlichen Beiträge für die DGzRS "verbraten " werden :twisted:
und:
Georg Siefkes hat geschrieben:.....Wer meint, er müsse bei absolut unmöglichen Verhältnissen einen auf "harter Typ" machen, der soll dann bitte auch entweder selbst zusehen, wie er nach Hause kommt oder den Einsatz löhnen - ganz simpel.
:+++:
Grüße! :cap:
Ron


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Nov 2011 21 19:14

Beitrag von kulti007

das sehe ich genauso georg :+++:

was mich störte war "...Bei Nebel rausfahren grenzt ja schon fast an grober Fahrlässigkeit bzw. Vorsatz." (war ja nicht von dir)

wir waren 5 yaks
hatten gps
waren nicht weit draussen
die straße war in hörweite ....also ganz so fahrlässig waren wir nicht :lol: :lol: :lol:
Christoph

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overturner
Nov 2011 21 19:16

Beitrag von overturner

Frisch aus der Mosterdfabrik, mein Senf dazu:

Ein Radarreflektor ist quasi so was wie die Katzenaugen an den Begrenzungspfählen am Straßenrand. Sie verbessern also die Sichtbarkeit eines Objektes für das Schiffsradar. Ich kenne zwei Typen: die einen bestehen aus mehreren Metallrechtecken, die so zusammengebaut sind, wie es in dem thread "Ankerball" beschrieben ist. Die sieht man sowohl an Booten als auch an Schifffahrtshindernissen, zum Beispiel an Brücken, wo sie die Durchfahrt markieren. Die anderen sind so genannte Röhrenreflektoren. Hier sind zahlreiche Metallscheibchen verwinkelt in einer etwas fünf cm im Durchmesser und etwa 40 cm langen Kunststoffröhre verbaut. Es gibt sie für Motor- und für Segelboote. Radarreflektoren sind eine Sicherheitseinrichtung, daran besteht kein Zweifel. In niederländischen Revieren, besonders im Norden, sind sie in bestimmten Gewässern sogar vorgeschrieben.

Zum Thema Nebel usw.: Ich hab zwar nur den Sportbootführerschein "Binnen" gemacht, kann mir aber vorstellen, dass das n der Version "See" nicht anders ist. Ich hab gelernt, dass man bei "unsichtigem" Wetter (Nebel, starker Regen-oder Schneefall) die Fahrt nicht fortsetzen darf ( geschweige denn antreten), wenn man nicht über eine entsprechende Sicherheitseinrichtung verfügt, und das ist das Radar. Zwar brauch ich für mein Kayak keinen Bootsführerschein, dass bedeutet aber nicht, dass ich mich nicht an Regeln halten muss.
Wär mal eine interessante Frage an die WaPO
Gruss Georg
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vatas-sohn
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Nov 2011 21 19:34

Beitrag von vatas-sohn

overturner hat geschrieben:... dass bedeutet aber nicht, dass ich mich nicht an Regeln halten muss.
Wär mal eine interessante Frage an die WaPO
Gruss Georg
Die Frage habe ich etwas umformuliert und schreibe wieder ein Artikelchen hier: http://ersteskayakangelforum.forumprofi ... -t190.html" class="postlink
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Ron


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DJSchossi
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Nov 2011 21 21:36

Beitrag von DJSchossi

Hätte ich ein GPS gehabt wäre ich Sonntag auch raus aber ohne bin ich sehr vorsichtig.
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Gruß
Christoph
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Dorschteufel
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Nov 2011 21 23:40

Beitrag von Dorschteufel

kulti007 hat geschrieben:das sehe ich genauso georg :+++:

was mich störte war "...Bei Nebel rausfahren grenzt ja schon fast an grober Fahrlässigkeit bzw. Vorsatz." (war ja nicht von dir)

wir waren 5 yaks
hatten gps
waren nicht weit draussen
die straße war in hörweite ....also ganz so fahrlässig waren wir nicht :lol: :lol: :lol:
Wenn Du damit beruflich zu tun hättest, würdest Du es wahrscheinlich mit anderen Augen sehen.
Aber egal, ich will hier ja keinen Streit vom Zaun brechen, geschweige denn jemanden verurteilen und auch keinen persönlich angreifen! - vielleicht regt es nur den einen oder anderen zum nachdenken an. Jeder soll das tun was er für richtig hält, nur muss er es später auch verantworten können, sofern er es dann noch kann.
.....das Leben ist hart an der Küste!!!............
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